Der Boxer und der Meistertitel
10. September 2012
Beim letzten Lauf der Drift Challenge startet Wolfgang Schmid nicht mit seinem Mazda RX‑8, sondern pilotiert einen Toyota GT 86 – bevor er am Abend den Meistertitel der Klasse S1 mit nach Hause nimmt.
Nach langem Rechnen war schon vor dem letzten Rennen der Drift Challenge Austria am Wachauring klar: Wolfgang Schmid holt sich 2012 den Meistertitel in der Klasse der Serienfahrzeuge bis 2, 5 Liter Hubraum. Das wollte er gebührend feiern, indem er seinen Mazda kurzerhand in Melk an der Boxenmauer stehen ließ und die Rennen mit einem Toyota GT 86 fuhr.
„Ich finde es einfach wichtig“, sagt er während der Rennen, „dass die Markenvielfalt in der Drift Challenge lebt.“ Ein GT 86 ist hier noch nie gestartet. Wie auch, gibt es das Fahrzeug zwar schon zu kaufen – allerdings wartet man viele Wochen, bis er ausgeliefert wird. Markus Plessl hat kurzerhand einen Vorführer-Wagen gekauft und Wolfgang Schmid zur Verfügung gestellt.
Schon im ersten Rennen am Wachauring zeigt Wolfgang Schmid, dass es für ihn kein Problem ist, schnell einmal das Auto zu wechseln. Er übernimmt sofort die Führung in seiner Klasse – und gibt diese auch nicht mehr aus der Hand. Der zweite Lauf geht ihm dann perfekt auf. Fehlerfrei, also mit voller Drift-Punkteanzahl und einer Traumzeit schafft er es ins Ziel und entscheidet damit auch gleich das Rennergebnis der Klasse S1.
Aber nicht nur das. Er holt sich auch den Vizestaatsmeistertitel in der Serienklasse gesamt.
Und was heißt das nun für 2013? Wird er dort auf den Toyota umsteigen und seinen RX‑8 in die Altersteilzeit schicken? „Das weiß ich noch nicht. Zum einen gehört dieses Auto ja nicht mir, sondern meinem guten Freund Markus, von dem ich mir wünsche, dass er selbst damit driftet. Zum anderen wäre es den anderen Fahrern in der Klasse gegenüber ein wenig unfair, denn der GT 86 ist den anderen Autos um ein weites Stück überlegen“, grübelt Wolfgang Schmid.
Mit welchem Auto er also 2013 nach seinem nächsten Titel greifen wird, bleibt noch abzuwarten. Aber welcher Sportwagen es auch sein wird – die Drift-Kollegen sollten den Winter über lieber durchtrainieren.